Pharma Innovation
16.04.2024 | Lab Innovation
Zur ACHEMA Pulse 2021 war die digitale Transformation im Labor noch Zukunftsthema und wenig etabliert in der Praxis von Laboren. Elektronische Pipetten, ein Prozessleitsystem oder gar ein Roboter waren etwas für innovationsaffine Forschungslabore oder gar Show-Labore.
„Die Nachfrage nach digitaler Transformation im Labor ist merklich gestiegen. Durch das anfassbare Digital Lab auf der ACHEMA haben viele Nutzer erlebt, welche neue Qualität und Effizienz die Einführung von vernetzten Geräten und digital gestützter Dokumentation mit sich bringen.“ bilanziert Dr. Felix Lenk, Geschäftsführer der SmartLab Solutions GmbH. Er und sein Team koordinieren auf der ACHEMA 2024 bereits zum dritten Mal die Aktionsfläche im Bereich Labor- und Analysetechnik.
Auch 2024 werden wieder ein Dutzend Unternehmen der Laborbranche das Labor der Zukunft zeigen. Und wieder werden die Integrationen auf dem modularen iHEX-System der SmartLab Solutions gezeigt. Die Planungen der „SmartLab-Familie“ sind allerdings weit entfernt von einer vermutbaren Wiederholung, sondern zeigen erneut, dass die Laborwelt sich schon wieder neu erfunden hat.
Gleich zwei Robotik-Anwendungen sorgen für Struktur im Labor. Kevin ist ein autonomer selbstfahrender Roboter der United Robotics Group, der die Intralogistik im Labor organisiert. Der Roboter-Arm von ABB sortiert Proben, Pipettenspitzen und belädt Zentrifugen im Hochdurchsatz. Chemikalien-Lagerung und Arbeitssicherheit bleiben Dauerthemen in jedem Labor. Mit der gemeinsamen Entwicklung rund um die Produkte Düperthal connect und Labitude ist nun der Echtzeit-Chemikalien-Bestand darstellbar. Erstmals wird Knaur eine integrierte Lösung für die HPLC-Probenvorbereitung zeigen. Steriles Arbeiten unter einem Abzug von Berner bietet eine komplett digitalisierte Dokumentation zum Beispiel in die Labor-Management-Software von IntegrisLIMS. Magnetrührer sind nicht nur Basis-Ausstattung; 2mag-Rührer sind Präzisionsgeräte für dieses Aufschlussverfahren, die über digitale Workflows gesteuert werden können. Für Produktionsprozesse bereits gut etabliert, bieten neue Sensoren die Einbindung in Experimente und damit die Erschließung eines unerforschten Datenschatzes, der erst die Basis für künstliche Intelligenz in Laborprozessen liefern kann. Mit der Plattform von essentim lassen sich sämtliche Umgebungsparameter im Labor überwachen; noch kleiner als die Taschenuhr-großen essentim-Sensoren sind die SensOSpheres der amensio. Die Kirschkerne sind kabellose wiederaufladbare Sensoren, die aus Flüssigkeiten Messdaten funken.
Das Erfolgsrezept bei all den beschriebenen Anwendungen ist die Vernetzung von Einzellösungen – wie die Spezialisierung einzelner Zelltypen in einem Organismus – agieren die einzelnen Organe – also hier Produkte – nur in Zusammenarbeit mit den anderen. Durch die enge Verzahnung verschwimmen die Grenzen der einzelnen Produkte, schaffen so aber eine barrierefreie Digitalisierung und Automatisierung des gesamten Prozesses. Schaltzentrale oder Gehirn – um in dem Gleichnis zu bleiben – ist ein Laboratory Execution System (LES), aus dem Geräte zentral gesteuert und Daten abgegriffen werden. Der Nutzer wird zudem durch den automatisch digital dokumentierten Prozess geführt. Mit steigender Nachfrage des Marktes, entwickeln und professionalisieren sich auch Software-Lösungen. Während es 2021 nur eine überschaubare Anzahl von LES-Lösungen gab, zeigt sich 2024 eine breite Auswahl an LIMS-Anbietern mit „Workflow Capability“. Hier werden die Experimente nicht mehr nur geplant, sondern Geräte können aus der Software gesteuert werden.
Doch wer solche Transformationsprozesse bereits begleitet hat, der weiß, dass die Erwartungen der Nutzer über die beschriebene Steuerbarkeit hinausreichen. Der Nutzer möchte intuitiv die neuen Systeme nutzen, per Plug and Play neue Geräte einbinden und keine Freiheitsgrade aufgeben, was prinzipiell der Automatisierung widerspricht. Standards wie OPC-UA LADS werden von den Mitgliedern des Branchenverbands Spectaris entwickelt und ausgerollt, so dass Vernetzung und Digitalisierung jedem Labor eröffnet werden.
Laborinnovationen stehen im Mittelpunkt der Ausstellungsgruppe Labor- und Analysentechnik. In der modernen und multifunktionalen Halle 12 wird das gesamte Produktspektrum für das Industrielabor auf der Weltbühne präsentiert – von Laborbedarf und -möbeln bis hin zur Hochdurchsatzanalyse. Dort findet sich auch die Aktionsfläche Digital Lab sowie die Live-Bühne, auf der namhafte Partner wie asecos, Endress + Hauser und Siemens (Goldpartner), 2mag, ABB, amensio, berner, Dotmatics, Düperthal, eppendorf, essentim, IKA, Integris LIMS, KNAUER, SEFA, SmartLab Solutions und United Robotics Group (Silberpartner) die aktuellen Themen der Labor- und Analysentechnik in der Prozess- und Bioprozessindustrie näher beleuchten. Dazu zählen Themen wie:
https://www.achema.de/de/die-achema/innovationsthemen/lab-innovation
Neben SmartLab Solutions GmbH, die das Digital Lab kuratiert, wird die SEFA (Scientific Equipment and Furniture Association) neuer Kooperationspartner im Laborbereich: Auf der ACHEMA 2024 wird es erstmals ein SEFA-Vortragsforum geben, das sich mit Themen aus dem Laborbereich beschäftigt. Die SEFA wurde 1988 gegründet. Ihre Mitglieder arbeiten eng mit Laboreigentümern, Architekten, Bauunternehmern und anderen zusammen, um das Ziel der Schaffung einer sicheren „Laboratory Grade"-Umgebung voranzutreiben.
Autorin
Business Development Manager
SmartLab Solutions GmbH
Pharma Innovation
Green Innovation
Process Innovation
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