01.12.2021 | Process Innovation

Interview mit Klaus Stojentin | GEA

Viele Unternehmen sind heute bestrebt, ihre Marktposition zu verbessern und mit nachhaltiger Technik neue Bereiche zu erschließen. Hier erläutert Klaus Stojentin, Division CEO, Separation and Flow Technologies, die Position von GEA.

ACHEMA Inspire: Sie leben den Anspruch "Engineering for a better world" ganz klar vor. Aber das umfasst viele Aspekte. Worauf legen Sie dabei den Schwerpunkt?

  • __Klaus Stojentin: Das GEA Leitbild "engineering for a better world" erklärt in fünf Worten einfach die DNA unseres Unternehmens, also das, was unser Handeln antreibt und was uns generell antreibt. Es geht uns um bessere Gesundheit, gesündere Ernährung, Ernährungssicherheit und die Bekämpfung des Klimawandels. Es geht um eine bessere Lebensqualität. Das alles sind globale Megatrends und gleichzeitig Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft heute stellen muss.
    Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Unsere Kunden, darunter alle global aufgestellten Pharmahersteller, fordern einen voll qualifizierten Separator für den Einmalgebrauch. Denn ohne die Einwegtechnologie wäre die unglaublich schnelle Entwicklung von Covid-Impfstoffen nicht denkbar. Mit der Einführung des GEA kytero® Separators unterstützen wir unsere Kunden in diesem Bestreben. Außerdem werden dadurch kostspielige und langfristige Validierungen vermieden. Die kytero®-Serie ist also ein gutes Beispiel für unseren Leitsatz "engineering for a better world".

ACHEMA Inspire: Sie scheinen in vielen Bereichen sehr aktiv zu sein. Zeichnet Sie das aus - oder war das vergangene Jahr einfach ein besonders arbeitsreiches Jahr?

  • __Klaus Stojentin: Das vergangene Jahr war - wie für andere Branchen auch - ein besonderes Jahr. Unabhängig davon arbeiten wir jeden Tag daran, die Produktionsprozesse für unsere Kunden immer nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Die Anlagen, Prozesse und Komponenten der GEA tragen dazu bei, den CO2-Ausstoß, den Einsatz von Kunststoffen und Lebensmittelabfällen in der Produktion weltweit deutlich zu reduzieren. Auch die Division Separation & Flow Technologies (SFT), für die ich verantwortlich bin, hat eine Reihe von strategischen Projekten umgesetzt, die dazu beitragen.

ACHEMA Inspire: Beeindruckende Zahlen untermauern Ihren technologischen Vorsprung. Wie geht es weiter mit einem Unternehmen, das so viel erreicht hat?

  • __Klaus Stojentin: Nichts ist so beständig wie der Wandel. Da sich der Einsatz von Separatoren und Dekantern ständig ändert und erweitert und es sich nicht um Standardprodukte handelt, müssen sie je nach Anwendung ausgewählt und angepasst werden. Mit unserem Process Test Center (PTC) unterstützen wir unsere Kunden bei diesem Prozess. Hier führen unsere Teams Produktanalysen, analytische Messungen, Maschinentests und Verfahrensentwicklungen durch, um den Anforderungen der Hersteller und ihren jeweiligen verfahrenstechnischen Aufgaben gerecht zu werden.
    Das über Jahrzehnte gesammelte Wissen ist in einer Datenbank hinterlegt, so dass die Kunden auf ein breites Spektrum an Know-how über alle Anwendungen von GEA Prozesstechnik zurückgreifen können, um ihre Investitionskosten und den ROI zu berechnen.
    Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kunden auf ihrem zunehmend digitalen und automatisierten Weg mit einer Reihe von digitalen Lösungen, die eine intelligente und nachhaltige Produktion unterstützen. Dazu gehören selbstoptimierende und selbstlernende Systeme, Condition-Monitoring-Technologien und Servicekonzepte, die den gesamten Lebenszyklus von GEA Maschinen und Anlagen abdecken und einen nachhaltigen Anlagenbetrieb ermöglichen. Ein Beispiel ist der so genannte "digitale Zwilling". Wir haben Softwaretests bereits in der Entwicklungsphase sowie beim FAT (Factory Acceptance Test) und bei der virtuellen Inbetriebnahme. Dabei erstellt das Tool einen digitalen Zwilling der Anlage. Dieses Simulationsmodell ist ein Abbild der Zentrifuge und der gesamten nachfolgenden Anlage und zeigt das dynamische Verhalten bei der E/A-Simulation und der Feldbusemulation. Beim DAT kann die Software unabhängig von der tatsächlichen Verfügbarkeit der Zentrifuge getestet werden. Dadurch können mögliche Softwarefehler viel früher erkannt und korrigiert werden, was zu einer besseren Projektabwicklung, einer schnelleren Inbetriebnahme und geringeren Risiken für unsere Kunden führt.

ACHEMA Inspire: Als Unternehmen, das seinen Ruf als sehr kundenorientiertes Unternehmen aufrechterhalten will, was ist das Geheimnis guter Beziehungen?

  • __Klaus Stojentin: Unsere Mitarbeiter machen den Unterschied für unsere Kunden. Wir sind eine leistungsstarke Organisation mit kompetenten und hoch engagierten Mitarbeitern. So wollen wir mit und für den Kunden erfolgreich sein, um gemeinsam mit dem Kunden profitables Wachstum zu schaffen.
    Das Beispiel der Prozessoptimierung ist ein gutes Indiz dafür. In der Ingenieurwelt von gestern bezog sich die Prozessoptimierung vor allem auf die eigenen Produktionsprozesse. Damals ging es vor allem darum, eine tolle Maschine oder Anlage zu entwickeln, sie zu produzieren und dann zu verkaufen. In der heutigen Ingenieurwelt ist "Prozessoptimierung" ein 360-Grad-Thema. Damals hatte niemand wirklich die gesamtheitlichen systemischen Auswirkungen der verkauften Maschine nach dem Verkauf im Blick. GEA ist hier seit Jahrzehnten anders aufgestellt. Viele Verfahren, die heute als Industriestandard gelten, wurden von GEA Ingenieuren gemeinsam mit unseren Kunden entwickelt. Ganz im Sinne des "Engineering for a better world".

| Originalversion veröffentlicht in ACHEMA Inspire, Ausgabe Dezember 2021/Deutsche Übersetzung durch DECHEMA Ausstellungs-GmbH |

Autor

ACHEMA Inspire staff

World Show Media

www.worldshowmedia.net

Schlagwörter in diesem Artikel:

#nachhaltigkeit, #co2, #dekarbonisierung

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